Gesundheitspolitik

Dass Verpackungen aus Plastik Inhaltsstoffe wie z.B. Weichmacher enthalten, dürfte hinlänglich bekannt sein. 

Dass diese Stoffe, wie Bisphenol A, allerdings in den Verpackungsinhalt, also vor allem in Lebensmittel, eindringen und somit über die Nahrung aufgenommen werden, ist vermutlich den Wenigsten bewusst. 

Doch jetzt hat eine auf EU-Ebene durchgeführte Studie aufgezeigt, dass bei 92 Prozent der Studienteilnehmer die hormonverändernde Chemikalie Bisphenol im Körper nachgewiesen wurde. Die Messung wurde dabei über eine Urinprobe durchgeführt.

Bisphenol A ist als synthetische Substanz in Produkten aus Polycarbonat, in Epoxidharzen und in Thermopapier zu finden. Thermopapier dürfte jedem bekannt sein, in Form des Kassenzettels, den man im Supermarkt erhält. 

Schon 1936 zeigten erste Untersuchungen, dass diese Substanz das natürliche weibliche Sexualhormon Östrogen in seiner Wirkung nachahmen kann. Heute findet sich Bisphenol A in vielen Produkten des täglichen Bedarfes.

Wie aber gelangt es in unsere Lebensmittel? 

Durch den Kontakt mit Wasser kommt es zur Hydrolyse, es wird also aus der festen Form herausgelöst. Wieviel Bisphenol A freigesetzt wird, hängt von der Herstellungsart des Verpackungsstoffes ab. 

Im Allgemeinen gibt es Grenzwerte für gesundheitlich bedenkliche Stoffe, deren Überschreitung zu erheblichen Risiken für die öffentliche Gesundheit führen kann. 

Bei Bisphenol A wurden sie EU-weit im April 2023 aufgrund von aktuellen Studien neu festgelegt, da bereits geringe Dosen das menschliche Immunsystem schädigen können. Diese Schädigungen äußern sich als hormonelle Störungen, eine verringerte Fruchtbarkeit, allergische Hautreaktionen oder sie können im schlimmsten Fall sogar der Auslöser einer Brustkrebserkrankung sein. 

Erste Länder verbieten nun sogar Bisphenol A als Stoff für Lebensmittelverpackungen.

Wann dann aber wirklich kein Bisphenol mehr in Trinkflaschen oder anderen Produkten, mit direktem Kontakt zu Lebensmitteln, enthalten ist, scheint aktuell kaum vorhersehbar. 

Quelle: https://www.n-tv.de/wissen/Studie-weist-Bisphenol-A-in-fast-allen-Teilnehmern-nach-article24395162.html

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